Das Beratungs- und Frühinterventionsprogramm 

Das STEEPtm-Programm

Das STEEP™-Programm dient insbesondere der Resilienzförderung und der Verhinderung von Kindeswohlgefährdung und richtet sich spezifisch an psychosozial hochbelastete Familien.

 

Das Ziel von STEEP™ ist es, besonders Eltern in Krisen- und Belastungssituationen beim Aufbau einer gelingenden Eltern-Kind-Beziehung zu unterstützen. Daher setzt STEEP™ bereits in der Schwangerschaft an und wird bis ins dritte Lebensjahr angewandt. Dabei kommen sowohl Einzelkontakte (Hausbesuche) mit videogestützter Beratung, als auch Eltern-Kind-Gruppen und Familienaktionen zum Tragen. So kann die beginnende Bindungsentwicklung zwischen Eltern und Kind optimal gefördert werden.

Im Prozess der Begleitung dienen objektive Methoden zur Einschätzung der Interaktionsqualität (z.B. Feinfühligkeitsskala) als Interventionsgrundlage. Eltern sollen nicht perfekt, jedoch ausreichend gut mit ihren Kindern umgehen können. Insofern wird auch ein kritisch-reflexiver Umgang mit dem eigenen Erziehungsverhalten und der eigenen Biographie angestrebt.

 

STEEP™ ist ein komplexes Frühinterventionsprogramm, das auf unterschiedlichen Ebenen ansetzt:

 

Verhaltensebene
Der Umgang von Eltern mit dem Kind wird auf Video aufgenommen. Über das gemeinsame Betrachten mit den betroffenen Eltern wird dies zum Gegenstand der Intervention (Seeing is believing: Was man sehen kann, das glaubt man auch).

 

Repräsentationsebene

Bindungsmodelle der Eltern, die meist aus ihrer eigenen Kindheit stammen und die Beziehung zu ihren Kindern steuern, werden in ihrer Auswirkung auf den konkreten Umgang mit dem Kind aufgespürt und zum Thema der Intervention (Looking back, moving forward: Rückschau, um vorwärts zu kommen).

 

Helfende Beziehung

Eigene Bindungsmodelle ändern sich vorwiegend in bedeutsamen Beziehungen; deshalb kommt der Gestaltung der helfenden Beziehung eine zentrale Bedeutung zu. Der besondere Anspruch besteht im Finden einer Balance zwischen einer stimmigen Natürlichkeit und Zuwendung als auch der gebotenen Distanz und Reflexion.

 

Soziale Unterstützung

Eltern brauchen soziale Unterstützung, die nicht nur von professionellen Helfer*innen gegeben werden soll, sondern auch von anderen Müttern (Gruppenangebote) und über weitere Hilfsangebote im Sozialraum.